Festung Dömitz
Der mecklenburgische Herzog Johann Albrecht I. ließ die größte Festung Mecklenburgs in den Jahren 1559 bis 1565 erbauen, um die Südwestgrenze Mecklenburgs und die Elbübergänge zu sichern. Dazu ließ er die dort bestehende Burg erweitern. Bis zum Jahr 1894 nutzte das Militär die Festung. Sie überstand die Jahrhunderte unversehrt und ist noch heute eine eindrucksvolle Flachlandfestung. Bastionen, Kasematten und Kommandantenhaus können besichtigt werden.
Im Dreißigjährigen Krieg dienten Ort und Festung als Stützpunkt für wechselnde Parteien, unter anderem auch für Tilly und Wallenstein. Dabei wurde 1635 der gesamte Ort im Rahmen der Schlacht bei Dömitz niedergebrannt. 1809 fanden hier erste Kämpfe im Rahmen der Befreiungskriege gegen Napoleon statt. Noch heute befinden sich in der Ziegelmauer eingemauerte Kanonenkugeln, die an den Beschuss der Festung im 19. Jahrhundert erinnern.
Seit 1750 wurde die Festung auch als Irrenhaus und Gefängnis benutzt. Der Schriftsteller Fritz Reuter, der in niederdeutscher Sprache schrieb, verbrachte hier von 1838 bis 1840 den letzten Teil seiner Festungshaft. Er wurde am 25. August 1840 entlassen. In seinem Buch Ut mine Festungstid („Aus meiner Festungszeit“) berichtet er über diese Zeit.
Die Festung zeigt einen fünfeckigen Grundriss (vgl. u.a. die Zitadellen von Turin, Jaca und Lille sowie die Bergfestung Wülzburg) mit 5 Bastionen auf Gewehrschussweite, die die folgenden Namen trugen: Kavalier, Held, Drache, Greif und Burg. Die Bastionen „Greif“ und „Kavalier“ waren mit Kasematten unterkellert, die nicht miteinander in Verbindung standen. Die Mauern zwischen den Bastionen (sogenannte „Kurtinen“) sind bis zu 9 Meter hoch. Die Gesamtanlage wurde von dem Italiener Francesco a Bornau geplant. Sie entstand in nur sechs Jahren, wozu Johann Albrecht I. in der Nähe eigens eine Ziegelei errichten ließ und sogar Maurer aus Italien beschäftigte, um den Arbeitskräftemangel im Umland auszugleichen.
Das aufwändige Tor des Festungszugangs, der in der Westflanke der Bastion „Kavalier“ angelegt ist, wurde im Stil der niederländischen Spätrenaissance 1565 erstellt. Das innere Tor entstand 1790. Der dreigeschossige Backsteinbau des Kommandantenhauses mit Ost-Turm stammt aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Die ursprünglichen Gebäude im Hof sind durch neuere Bauten ersetzt.
(Zitiert aus www.wikipedia.de)